Jonas Moll ging 1.250 Kilometer von Bayern bis Flensburg zu Fuß, um Spenden für krebskranke…
Wenn Krebsbetroffene in stationärer Behandlung sind, möchten Familie und Freunde gern vor Ort Beistand leisten. Oft ist diese Unterstützung aber mit großen Anstrengungen verbunden – insbesondere wenn die Patient*innen außerhalb ihres Wohnortes behandelt werden. Tägliche Fahrten oder Kosten für ein Hotelzimmer kommen für die Angehörigen zu den seelischen Belastungen hinzu.
Um in dieser schwierigen Zeit Entlastung zu schenken, eröffnete die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft am Freitag, 9. Oktober, ein Angehörigenzimmer. Es ist ein kostenloses Zuhause auf Zeit, in dem beispielsweise Angehörigen der austherapierten Krebspatient*innen, die in den Pailliativzimmern des Westküstenklinikums Brunsbüttel versorgt werden, einen Rückzugsort finden, um neue Energie zu tanken oder mal abzuschalten. Durch die Unterstützung des Wattolümpiade-Vereins und STARK gegen KREBS e. V. konnte das Angehörigenzimmer ermöglicht werden.
„Wir folgen damit unserer Devise ,Wir haben Krebs‘, denn immer ist bei einem Krebs-Schicksal auch die Familie mit betroffen“, sagt Dirk Passarge, Vize-Präsident des Wattolümpiade-Vereins. Die Ein-Zimmer Wohnung in der Delbrückstraße 3 befindet sich zweckmäßigerweise in unmittelbarer Nachbarschaft zum Westküstenklinikum. Sie verfügt über einen Wohn-/Schlafraum, eine voll ausgestattete Küche und ein Bad. Hier finden Angehörige und Freunde von Krebspatient*innen, die nicht aus Brunsbüttel stammen, kostenfreien Wohnraum für die Zeit der stationären Behandlung.
„Ohne die Unterstützung der Wattolümpiade wäre uns diese Eröffnung heute nicht möglich gewesen“, betont Katharina Papke, Geschäftsführerin der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft. „Wir sind deshalb unglaublich dankbar und freuen uns auf die Möglichkeit, mit dieser Wohnung vielen Angehörigen und Freunden – und damit auch den Krebserkrankten selbst – in einer schwierigen Zeit Entlastung zu schenken“, so Papke weiter.
Um die Organisation der Wohnung kümmert sich ein Team aus ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unter der Leitung von Petra Köster, die das 2015 vom Wattolümpiade-Verein initiierte und gemeinsam mit der Krebsgesellschaft betriebene Krebsberatungszentrum Westküste leitet. Neben der Zimmerübergabe hat das Team immer auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Gäste.
Brunsbüttel ist nach Kiel und Lübeck der dritte Standort, an dem die Krebsgesellschaft ein solches Unterstützungsangebot für Angehörige unterhält. Insgesamt konnten so bereits mehr als 4.600 Übernachtungen durch Spenden möglich gemacht werden.
Ein ähnliches Angebot am Westküstenklinikum Heide ist bereits in der Vergangenheit durch den Wattolümpiade-Verein unterstützt worden. Dort sorgte der Verein mit seiner Initiative „Stark gegen Krebs“ für die Ausstattung einer Angehörigenwohnung mit einer Küche. Initiator Jens Rusch: „Wir verstehen uns als Mittler zwischen den Bedürfnissen der Krebspatienten und unseren Westküstenkliniken.“
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