Die Diagnose Krebs stellt das Leben von Betroffenen und ihren Familien auf den Kopf. Um in dieser herausfordernden Zeit Orientierung, verlässliche Informationen und Raum für Austausch zu bieten, laden wir vom 6. bis 16. Oktober 2025 zu den 16. Krebsinformationstagen an der Westküste ein.

Vom 6. bis 16. Oktober fanden die 16. Krebsinformationstage an der Westküste statt – eine etablierte und wertvolle Veranstaltungsreihe der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V. in Kooperation mit den Westküstenkliniken und dem Klinikum Itzehoe. Die Reihe richtet sich an Menschen mit einer Krebserkrankung sowie ihre Angehörigen und bietet verlässliche Informationen, Orientierung und Unterstützung im Alltag mit Krebs.
In fünf Vorträgen beleuchteten Expert*innen unterschiedliche Aspekte des Lebens mit Krebs. Den Auftakt machte Dr. Andrea Lau mit dem Thema „Krebs in meiner Familie“, das die emotionalen, sozialen und organisatorischen Herausforderungen für Betroffene und Angehörige in den Blick nahm und aufzeigte, welche Hilfsangebote zur Verfügung stehen. Anschließend thematisierte Psychoonkologe Manfred Gaspar die Bedeutung von Kommunikation und Nähe in Beziehungen unter dem Motto „Krebs und Sexualität – drüber reden, am besten miteinander“. Eine gute Kommunikation ist die Basis dafür, Nähe und Intimität trotz oder gerade wegen der Krankheit aufrechtzuerhalten.
Ernährung als entscheidender Faktor für Genesung und Wohlbefinden war Schwerpunkt des Vortrags von Dr. Dorothee Staiger, die zeigte, wie eine entzündungshemmende und eiweißhaltige Ernährung Nebenwirkungen der Behandlung abmildern kann. Wer zusätzliche Mikronährstoffe einnehmen möchte, sollte vorab testen, ob überhaupt ein Mangel vorliegt. Beim Vortrag in Heide stand das Leben mit und nach Krebs im Mittelpunkt: Dr. Christina Herrmann und Carsten Keil stellten ärztliche Nachsorge, mögliche Spätfolgen sowie therapeutische Trainingsmöglichkeiten vor, um Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu erhöhen. Es ging unter anderem um Fatigue, Polyneuropathien und Ängste. Survivorship-Programme wurden vorgestellt.

Den Abschluss der Krebsinformationstage bildete der Vortrag „Multimodale Schmerztherapie bei Krebs“ von Dr. Hans-Günter Linke und Psychotherapeutin Tanja Huß, der die ganzheitliche Behandlung von Schmerzen und mögliche Strategien zur Schmerzkontrolle beleuchtete. Gerade psychische Belastungen spielen eine wichtige Rolle bei der Schmerzwahrnehmung. Aus diesem Grund sollte Schmerz immer ganzheitlich nach dem psychosozialen Schmerzmodell betrachtet werden.
Die Vorträge wurden von zahlreichen Betroffenen besucht, die die Gelegenheit nutzten, sich zu informieren, Fragen zu stellen und sich untereinander auszutauschen. „Die Krebsinformationstage sind eine wertvolle Gelegenheit, Menschen in einer schwierigen Lebensphase Orientierung, Wissen und Hoffnung zu geben“, sagt Barbara Dalmer, 1. Vorsitzende der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft e.V. „Dass Betroffene die Möglichkeit haben, sich direkt mit Expert*innen auszutauschen und Fragen zu stellen, stärkt sie und ihre Angehörigen – das ist unverzichtbar.“
„Unser Ziel ist es, Menschen nicht nur mit Informationen zu versorgen, sondern ihnen auch Wege aufzuzeigen, wie sie die Krankheit besser bewältigen können“, ergänzt Petra Köster, Leiterin des Krebsberatungszentrums Westküste. „Die Gespräche und der Austausch untereinander geben den Teilnehmenden Mut und das Gefühl, nicht allein zu sein.“
Die Krebsinformationstage machen einmal mehr deutlich, wie wichtig verlässliche Informationen, offene Gespräche und praxisnahe Hilfsangebote für Betroffene und ihre Familien sind.
Weitere Informationen gibt es online unter: www.krebsgesellschaft-sh.de/krebsinfotag

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